Beispiel Schülersprecher: Eigentlich ist vorgesehen, dass die aus den Reihen der Klasensprecher gewählt werden. Die 84 Sekundarschüler wollen’s anders haben, basisdemokratisch nämlich. Deshalb werden jetzt aus jeder der drei Klassen vier Kandidaten nominiert (zwei Mädchen und zwei Jungen), dann stimmen alle Schüler ab – Rohde musste erstmal im Gesetz blättern um zu erkunden, ob das überhaupt möglich ist.
Über Urwahl und andere Dinge reden die Schüler immer freitags in der sechsten Stunde. Dann tagt in jeder Klasse der Klassenrat – „was dort besprochen wird, geht nur die Klasse selbst was an“, erklärt Rohde. So sollen die Kinder beizeiten lernen, Konflikte selber zu lösen.
Nicht nur die Schüler haben ‘was zu sagen, sondern auch die Eltern: Die Klassenpflegschaftssitzungen haben bereits allesamt stattgefunden, und zwar mit guter Beteiligung. Die Eltern-Vertreter für die Schulpflegschaft sind gewählt: Petra Herrmann, Tanja Edelhoff und Tanja Schilling. Der Lehrerrat schickte Lydia Klossek, Jennifer Stadt und Lena Grewe in dieses Gremium, dessen „geborene“ Vorsitzende die Schulleiterin ist. Schülervertreter gibt es dort erst ab Klasse sieben.
Das Engagement der Eltern sei groß, freut sich Rohde und erinnert daran, dass sie schon in den Ferien bei der Renovierung der Klassenräume angepackt und anschließend bei der Einschulungsfeier mitgewirkt hätten. Aktuell bereiten sich einige Mütter darauf vor, bei der Arbeit in der Mensa ehrenamtlich mit zuwirken.
Natürlich haben Rohde und ihre Kollegen inzwischen jede Menge Gespräche mit den Müttern und Vätern geführt und sich danach erkundigt, wie es ihren Kindern an der neuen Schule geht. Ergebnis: „Die meisten berichten, dass ihre Kinder erschöpft, aber glücklich nach Hause kommen“.
Erstaunlich schnell habe der Schulalltag sich etabliert, berichtet Rohde und schreibt das auch ihren engagierten Lehrern zu. Noch nicht ganz so routiniert läuft die Verwaltung: „Mit der Statistik bin ich im Verzug“. Stattdessen hat sie sich lieber darum gekümmert, wie die Schüler zur Schule und wieder nach Hause kommen. Ihre „Testfahrten“ mit der MVG hätten ergeben, dass im Großen und Ganzen alles gut laufe, leichte Anfangsschwierigkeiten seien wohl behoben. „Dabei ist das ja angesichts unseres großen Einzugsgebietes nicht ganz einfach, sagte Rohde – in die interkommunale Schule werden Kinder aus unter anderem Evingsen, aber auch aus der oberen Rahmede und aus Wiblingwerde gefahren.
Richtig froh ist die Schulleiterin in diesem Zusammenhang über die im gleichen Gebäude untergebrachten Hauptschüler: Einige von ihnen träten an den Schulbushaltestellen als Beschützer der Sekundarschüler auf, auch sonst klappe das Miteinander ganz vorzüglich. J ben.-