Die Jugendförderung der Stadt Altena, die Drogenberatungsstelle Werdohl und die Aids-Beratung des Märkischen Kreises veranstalten das erlebnispädagogische Wochenende für Kinder ab elf Jahren in diesem Jahr bereits zum achten Mal. Teilnehmen werden diesmal 30 Sechstklässler der Sekundarschule im Holensiepen. Es erwartet sie ein echtes Kontrastprogramm gegenüber den üblichen Freizeitaktivitäten. Dabei werden sie sich immer wieder mit den Themen Sexualität, sexueller Gesundheit und Drogen befassen, aber auch körperlich aktiv werden. Eine Kanutour steht ebenso auf dem Programm wie ein Ausflug in einen Hochseilgarten oder der Bau eines Floßes.
Die sieben erwachsenen Betreuer wollen mit den Sechstklässlern aber auch immer wieder ins Gespräch kommen. „Ein solches Wochenende ist für uns eine Supergelegenheit, mit den Jugendlichen in ungezwungener Atmosphäre in Kontakt zu treten“, sagt Beispielsweise Sebastian Niekrens von der Drogenberatung, der am Sorpesee auf spielerischer Ebene Wissen über die Gefahren von Alkohol und andere Drogen vermitteln will. Dazu wird er unter anderem eine Reihe von Spezialbrillen einpacken: Wer durch diese Gläser hindurchschaut, sieht die Welt mit anderen Augen. Er sieht sie mit den Augen eines Betrunkenen oder Drogenabhängigen.
Auch Rudi Mann von der Aidsberatung wird mit „Spezialgepäck“ ans Sorpe-Ufer reisen. Vor allem der Inhalt seine geheimnisvollen Sexkoffers soll ihm dabei helfen, mit den Jugendlichen in lockerer Runde über Liebe, Sex und Partnerschaft plaudern zu können. „Das wird kein Unterricht, denn die Kids sollen ja Spaß haben“, betont Mann, für den es wichtig ist, „dass die Kinder erfahren, dass es unsere Beratungsstellen gibt und dass die Leute dort nett sind“. Der Aidsberater betrachtet solche Gespräch als „Investition in die Zukunft“: Ist die Hemmschwelle erst einmal überwunden, suchen die Jugendlichen bei wirklichen Problemen eher den Kontakt.
Das erlebsnispädagogische Wochenende findet vom 13. bis 15. Juni statt. Übernachten werde die Teilnehmer in der Jugendherberge am Sorpesee. Tradition bei diesen Wochenenden ist übrigens, dass die Handys und MP3-Player der Jugendlichen zu Beginn eingesammelt und erst am Ende des letzten Tages wird herausgegeben werden. „Es ist eine interessante Erfahrung für die Jugendlichen, sich einmal nicht mit diesen Geräten, sondern miteinander zu beschäftigen“, erklärt Rudi Mann. – Volker Griese