Doch mit der Resonanz können die Schulträger, also Altena und Nachrodt-Wiblingwerde, sehr zufrieden sein. Den ganzen Samstagvormittag über war ein stetes Kommen und Gehen. „Das Interesse ist da“, fasste es ein Lehrer zusammen. Und auch die Eltern, die sich umsahen, brachten der neuen Schulform, die es landesweit so nicht noch einmal als interkommunale Zusammenarbeit geben wird, durchweg Interesse entgegegen. „Ich halte das für einen guten Weg“, sagte ein Vater. Und eine Mutter meinte: „Unser Kind kann hier alle drei Abschlüsse machen, was wollen wir mehr?“.
Sowohl die Albert-Schweizer -Hauptschule in Nachrodt, als auch die Gemeinschaftshauptschule Altena und die Richard-Schirrmann-Realschule leisteten gute Arbeit, betonte Anne Rohde, die mit dem Anmeldeverfahren und dem Aufbau der neuen Schule beauftragte Lehrerin. Doch die notwendigen Schülerzahlen kriege jede Schule für sich nur noch schwer zusammen. „Das ist kein Trend, den es nur in Nachrodt oder Altena gibt. Er ist landesweit festzustellen.“ Deshalb haben sich Verantwortliche andere Ideen einfallen lassen. Im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit der Gemeinde und der Stadt Altena soll die Sekundarschule nun auf zwei Standorte aufgeteilt werden. Die neue Schulform bietet die Möglichkeit, alle drei Schulabschlüsse zu erreichen. „Ziel ist, jedes Kind zu seinem bestmöglichen Abschluss zu bringen“, erklärte Rohde. Die Sekundarschule hat zwar keine eigene Oberstufe, steht aber in Kooperation mit dem Burggymnasium und dem Berufskolleg.
In den Klassen 5 und 6 lernen die Mädchen und Jungen im Klassenverband gemeinsam. „Ab der 6. Klasse kommt Französisch dazu, ab der 8. Klasse eventuell eine zweite Fremdsprache zum Beispiel Spanisch“, verdeutlichte Anne Rohde den weiteren Stundenplan. Während der gesamten Schulzeit würden die Kinder außerdem in der Berufswahlorientierung begleitet. Das Fach MINT (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik) fördert Schüler mit Neigungen zum Experimentieren. Sprachbegabte bekommen vermehrt Unterricht in englischer Sprache – zu einem spätern Zeitpunkt finden die Fächer Naturwissenschaften oder Gesellschaftslehre in der Fremdsprache statt.
„Hier wird sich noch einiges verändern müssen“, sagte Anne Rohde, nichtsdestotrotz konnten sich die Schüler und Eltern am Samtag schon einen Eindruck vom künftigen Unterricht machen. Wie das Lernen an der Schule aussehen kann wurde im MINT-Raum mit einigen Experimenten gezeigt. Daneben konnten die Besucher die neue Unterrichtsform aber auch in Klassenzimmern kennenlernen – hier konnten die Mädchen und Jungen verschiedene Aufgabe lösen. Aber auch der bilinguale Unterricht wurde den Besuchern an diesem Informationsvormittag vorgestellt. Ein englischsprachiges Theaterstück gab Schülern und Eltern schon mal einen ersten Vorgeschmack.
von Susanne Riedl